Viele Krisen sind vor allem eines: Kommunikationskrisen. Sie sind entstanden, weil nicht oder falsch kommuniziert worden ist. Oder sie entstehen genau aus dem gegenteiligen Grund: Weil wir glauben, uns zu allem und jedem (auch wenn wir keine Ahnung davon haben) unreflektiert äußern zu müssen.
Milliardäre, die unter anderem mit Hilfe populistischer Prinzipien zum amerikanischen Präsidenten avancieren, nutzen letzteres Prinzip: Sie schreiben auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, um als enfant terrible der politischen Bewegung aufzufallen.
Ganz anders agieren oftmals Unternehmen, die glauben, dass die „Nicht-Kommunikation“ die sicherste Methode ist, dafür zu sorgen, dass ein Problem auch inhouse bleibt. Das Paradebeispiel dafür fängt mit V an und hört mit W auf. Es ist ein milliardenschweres Problem.
Interessant an dem Beispiel ist übrigens, dass ganz am Beginn von „Dieselgate“ auch wieder ein Kommunikationsfehler stand: Nämlich die ausbleibende Botschaft an die Konzernoberen, dass ihre unrealistische Vorgabe von zu erreichenden Abgaswerten mit legalen Mitteln nicht umsetzbar ist.
Da hatte irgendwie niemand den Mut zu sagen: „Das geht nicht“. In einer Unternehmenskultur, die an dieser Stelle die Wahrheit dem Prinzip von „Erfolg-egal-wie“ voranstellen würde, wäre dergleichen vielleicht möglich. Darüber muss man mal nachdenken. Das spart am Ende eventuell zweistellige Milliardenbeträge.