Seit 2007 gibt es die Maxime vom „Online First“ – ist eine Nachricht in der Welt, wird sie publiziert. Online darf verbreiten, Print darf nachbearbeiten. Ein klassischer Paradigmenwechsel der Kommunikation, im Jahr 2017 gerade einmal zehn Jahre alt. Was hat Priorität, wen informiere ich auf welchem Weg zuerst? Viele Unternehmen leben immer noch die Prämisse, dass der Mensch im Unternehmen nicht so wichtig ist; ihn zu informieren, ihn gar als ersten zu informieren, wird als wenig relevant erachtet. Der Blick geht in der Regel zuerst gerne auf die externe PR.

Das GFidK – Größtmögliches Fettnäpfchen der internen Kommunikation

In der Sammlung der „Big Five“ der großen Fehler der internen Kommunikation, liegt für mich dieser Fehler auf Platz 1 (je nach Fall habe ich mehrere Fehler gleichauf auf Platz 1 – sozusagen das Kopf-an-Kopf-Rennen der Fettnäpfchen). Alle Welt redet von Influencermarketing, von Meinungsmachern und Multiplikatoren und vergisst dabei gerne, dass die ersten Influencer und die womöglich wichtigsten Multiplikatoren die eigenen Mitarbeiter sind. Wenn Mitarbeiter aus den Medien erfahren was kommt, wenn sie über sich lesen müssen anstatt in den eigenen Kommunikationskanälen Wertschätzung zu erfahren, dann läuft etwas entschieden falsch. Große Unternehmen wie Siemens, wie Karstadt oder Opel haben hier leidvolle Erfahrungen sammeln müssen.

Mitarbeiter first

Folglich gilt für RSK die Regel „erst der Mitarbeiter, dann der Rest der Welt“ – das ist eine Grundregel der integrierten Kommunikation, dass ich die Information der Mitarbeiter immer vor die der Öffentlichkeit stellen muss. Es kann zeitgleich geschehen, aber definitiv nicht umgekehrt. Wertschätzung und Respekt, unternehmerische Teilhabe und Mitverantwortung, leiten sich in logischer Konsequenz aus kommunikativer Einbindung der Mitarbeiter ab.

Um zu informieren gibt es viele Wege

Dafür gibt es viele Wege: Newsletter, Mitarbeiterzeitung, aber auch die persönliche Ansprache und die Rede. Die wird vielerorts inzwischen unterschätzt oder nicht mehr gepflegt, ist aber die hohe Kunst der Führungskraft. Persuasive Wirkung lebt auch sehr stark vom Vortrag, vom glaubhaft vorgetragenen Auftritt, von der Authentizität des Vortragenden – dann wird aus dem gesprochenen Wort auch eine Rede und mehr als nur Ablesen von Vor-Geschriebenem.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert